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“In mir habt ihr
Frieden. In der Welt habt ihr Angst”, spricht er, “aber seid getrost: Ich habe
die Welt überwunden” (Johannes 16, 33).
Zur Friedenssäule in der Friedenskirche
(Größeres
Bild siehe
dort
)
Der Friede - ein umfassendes
Gottesgeschenk
Die Friedenskirche
im Ortsteil Süd hat am ersten Advent des Jahres 2001 mit der Friedenssäule ein
besonderes Kunstwerk erhalten.
19 Frauen aus
Urbach, die sich regelmäßig zum Töpfern treffen, haben sich zusammen mit ihrer
Leiterin Evalinde Heckenlaible Gedanken über den Frieden gemacht und dabei diese
Säule gestaltet.
Sie ist aus neun
Elementen aufgebaut und steht, dreieinhalb Meter hoch, vor der Turmwand im
Innenraum.
Die Säule hält
jedem Betrachter eine anschauliche Predigt. Sie macht klar, wie umfassend das
Geschenk des Friedens ist, das die Menschen von Gott erbitten, wenn sie in der
Kirche zusammenkommen.
Die Darstellung im
Einzelnen, von unten nach oben:
Friede ist
Hoffnung.
Unheil, Angst und
Schrecken sind die Themen des untersten Elementes, das an die Sintflutgeschichte
erinnert. Aus dem von Blitzen durchzuckten Dunkel bricht zart ein kleiner Zweig
hervor: Gott lässt das Leben neu beginnen.
Friede ist
Geborgenheit.
Ein Samenkorn
liegt eingebettet in der Erde. Geschützt von der Erde und der eigenen Hülle,
wartet es, bis die Zeit gekommen ist, um zu keimen, zu wachsen und Frucht zu
bringen. Auch Menschen brauchen diese Geborgenheit und diesen Schutz, um daraus
die Kraft zu schöpfen, an ihrem Ort zu blühen.
Friede ist
Licht in der Dunkelheit.
Eine Kugel stellt
den Mond dar, der in der Dunkelheit scheint.
Friede ist
Liebe.
Das Symbol der
Krippe weist auf die Menschwerdung Gottes hin. In der Nachfolge Jesu zu stehen,
heißt, Gräben zu überwinden, Hände zu reichen und somit seine Liebe
weiterzugeben.
Friede ist
Freude.
Mirjam, die
Schwester des Mose, singt ein Danklied nach der Rettung am Roten Meer und
schlägt dazu die Trommel. Alle Angst, Sorgen und Zwietracht, aller Schmerz und
alles Leid dürfen ein Ende haben, und die Seele kann
aufatmen.
Friede
schafft Raum für Leben und Gedeihen.
Eine weitere Kugel
stellt die Sonne dar, die mit Licht und Wärme Leben
ermöglicht.
Friede ist
Barmherzigkeit.
Wie der
barmherzige Samariter im Gleichnis erkennt einer die Schwächen des anderen,
nützt sie nicht aus, sondern stützt ihn und hilft ihm auf, um ihm zu geben, was
er zum Leben braucht. Der Helfende und der, dem geholfen wird, bilden eine
Einheit.
Friede ist
Vergebung.
Eine dritte Kugel
stellt die Erde dar, auf der Menschen einander immer wieder vergeben müssen.
Gott gibt in Brot und Wein, Ähren und Kelch seine Kraft
dazu.
Friede ist
Segen.
Der auferstandene
Christus grüßt seine Gemeinde mit “Schalom - Friede sei mit euch!” Denn er ist
es, der in einer Welt, die von Hass und Krieg durchzogen ist, Frieden schafft:
nicht mit Gewalt, sondern mit Sanftmut, nicht mit Herrschaft, sondern durch
Dienen, nicht mit dem Opfer anderer, sondern mit dem Opfer seines eigenen
Lebens.
“In mir habt ihr Frieden. In der Welt habt ihr Angst”, spricht er, “aber seid getrost: Ich habe die Welt überwunden” (Johannes 16, 33).