Gemeindebrief März April 2003

Gemeindebrief März/April 2003


Aus dem Inhalt:


Konfirmanden

Kaffeenachmittag

Pro Kirche

Nicole Hess

Bücherei ade


Liebe Leserinnen und liebe Leser unseres Gemeindebriefs!


Seit Aschermittwoch sind wir wieder in die Passionszeit eingetreten. Die Passionszeit ist die Zeit, in der wir an Jesu Leiden (lateinisch: passio) besonders intensiv denken. Sie kommt zu ihrem Höhepunkt in der Karwoche, das heißt: in den Tagen von Palmsonntag bis Karfreitag, in denen sich unsere Blicke ganz auf den gekreuzigten Herrn richten.

Aber gefällt es uns, das Kreuz anzublicken?

Im Religionsunterricht in der 4.Klasse haben einige Kinder schon verlauten lassen, dass sie es nicht so recht verstehen können, warum Gott seinen Sohn hat umbringen lassen. Da hinter steckt wohl die unausgesprochen Frage, die besonders Erwachsene manchmal stellen: „Was ist das für ein Vater, der seinen Sohn töten lässt?"

Aber der Tod Jesu erschließt sich nicht, wenn wir am äußeren Geschehen hängen bleiben, sondern nur, wenn wir tiefer blicken und einen Sinn dahinter erkennen. Äußerlich gesehen, das muss ich zugeben, hat Jesus Furchtbares, Unmenschliches und Grausames erlitten. Er ist regelrecht gequält und hingemartert worden. Der Apostel Paulus jedoch hatte eine andere Sicht. Er schrieb in seinem Brief an die Philipper, Kapitel 2, Vers 8: „Er ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz."

Im Gehorsam also hat Jesus alles erlitten: im Gehorsam gegen über dem, was ihm sein Vater verordnet hatte. Darum hat er sein Gebetsringen im Garten Gethsemane mit den Worten beendet: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst!" (Matthäus 26,39). Und darum konnte er am Kreuz noch beten: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!" (Lukas 23,46).

Und als er am Kreuz hing, so denke ich, hat ihm sein Vater ins Herz geblickt, wie es in unserer Jahreslosung heißt:

„Gott aber sieht das Herz an." Er hat nicht auf das äußere Geschehen geschaut, sondern auf den Gehorsam seines Sohnes. Und er hat ihn damit beantwortet, dass er seinen Sohn aus dem Tod heraus gerettet und ihm neues Leben und neue Macht verliehen hat. So wird es auch an unserer Stelle im Philipper brief gesagt: „Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist."

Ostern und Karfreitag gehören also zusammen. An Ostern wird deutlich, dass der Tod Jesu kein sinnloses Zerbrechen war. Deswegen ist unser Blick zum Kreuz hin ein Blick der Hoffnung. Denn der Weg, den Jesus gegangen ist: hinein in den Tod und wieder heraus ins neue Leben, ist nun jedem vorgezeichnet, der glaubt, dass dieser Tod der ganzen Welt das Heil gebracht hat.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, dass Sie das erfahren oder wieder erfahren und bestätigt bekommen und dann auch trotz der stillen und traurig gestimmten Zeit unter dem Kreuz Jesu froh werden können. So wünsche ich Ihnen eine gesegnete Passions- und eine fröhliche Osterzeit,


Ihr Konrad Rebstock





Unsere Konfirmanden


Friedenskirche


Am Sonntag, dem 18.Mai, werden in der Friedenskirche konfir miert:

Marcel Beutel, August-Lämmle-Straße 27; Timo Heinrich, Fried hofstraße 95; Marc Hurlebaus, Schubertstraße 4; Axel Kamrad, Polarstraße 22; Björn Maurer, Richard-Wagner-Straße 2;

Marco Pepe, Gluckstraße 3; Tobias Pfeiffer, Ulrichweg 2; Timm Rietgraf, Kleines Feldle 8; Kevin Schaal, Orchideenstraße 11; ferner: Sabrina Borgwardt, Grenzweg 26; Christina Brecht, Schießgasse 43/1; Anne-Katrin Exler, Adalbert-Stifter-Straße 36/2; Anastasia Lorenz, Konrad- Hornschuch-Straße 43; Selina Mangold, Schießgasse 43; Julia Munz, Maiergartenstraße 3;

Ramona Rapp, Adalbert-Stif ter-Straße 30; Ilona Schaal, Maiergartenstraße 38; Sandra Schwieger, Bärenhofstraße 74.

Der Konfirmationsgottesdienst beginnt um 10.00 Uhr und ist verbunden mit der Feier des Abendmahls.


Afrakirche


Am Sonntag, 25. Mai, werden in der Afrakirche durch Pfarrer Karle konfirmiert:

David Hans Baumgärtner, Eichenweg 7; Steffen Cvetkovic, Grenzweg 30; Daniel Georg Fitz, Untere Seehalde 51: Philipp Daniel Fritz, Brunnenstraße 16; Jonas Torben Hoffmann, Uferstraße 12: Andre Marcel Klafack, Eberhardstr. 36; Dennis Layer, Rechbergstraße 7; Noe Laye M'Bengue, Schurwaldstraße 26; Raphael Pfeifle, Obere Seehalde 10; Christian Werner Rube, Langenäcker 1; Steffen Rube, Burgstraße 17; Christoph Siegle, Pestalozziweg 18; Tobias Vetter, Krebenhalde 21; Dirk Wein schenk, Espenweg 15; Fabian Manuel Will, Untere Seehalde 58; Mirco Zelmayer, Brunnenstraße 28; Steffen Alexander Ziegler, Kapffstraße 9; ferner: Lena Martina Dubois, Burgstraße 38; Sarah Heinrich, Ulmenweg 12; Marie-Lisa Hieber, Kapffstraße 16: Annika Judith Kontermann, Lindenweg 6; Jana Kontermann, Staufenstraße 17; Anke Lara Kösterke, Mittlere Klinge 5; Silke Mäußnest, Eberhardstraße 34: Linda Nicole Mayr, Dammweg 6; Sabrina Miles, Bernoldweg 15; Michaela Jasmin Rentschler, Jahnstraße 36; Caroline Schmetzer, Kastanienweg 11; Jacqueline Schneider, Eichenweg 8; Julia Schrö der, Rain 9; Sarah Spannaus, Untere Seehalde 47; Sarah Verdura, Krebenhalde 6.

Der Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr. Die gemeinsame Abendmahlsfeier ist am Frei tag, 23.Mai, um 19.00 Uhr in der Afrakirche. Am Nachmittag des Konfirmationssonntags ist noch ein Gottesdienst in lockerer Atmosphäre mit den Konfirmandenfamilien.



Wir stellen vor::


Der Kaffeenachmittag in der Friedenskirche


Die Einrichtung des „Kaffee nachmittags" in der Friedenskirche entstand im Anschluss an die Aktivitäten des ehemaligen Kirchbauvereins nach der Einweihung der Friedenskirche im November 1969 unter der Leitung von Frau Wilma Köhler und ist seitdem eine feste Institution.

Wir treffen uns einmal monatlich dienstags von 14 Uhr bis 16.30 Uhr. Das Leitungsteam besteht aus Pfarrer Rebstock, Ursula Rebstock, Ruth Sandbiller und Herta Küllgens. Zur Seite stehen uns seit vielen Jahren unsere treuen Helfe rinnen.

Unser Programm sieht so aus: Nach Begrüßung, Choral und Verlesen der Tageslosung folgt ein fröhliches Kaffeetrinken mit viel Zeit zum Miteinanderreden. Dann hören wir einen Vortrag, oft mit Lichtbildern; manchmal laden wir einen Referenten oder eine Referentin dazu ein. Es wer den die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: kirchliche und gesellschaftspolitische Themen, Wissenswertes für Senioren, Weltweites aus der Missionsarbeit, Interessantes aus der Natur, von Reisen und anderem. Oder es wird auch mal ein biblisches Thema beleuchtet.

Ein- bis zweimal im Jahr bestreitet das Team selber einen bunten Nachmittag mit Liedern, Sketchen und der haus eigenen Band „KANABA". Es wird viel gesungen, gelacht, gesprochen und auch nach gedacht. Im Frühjahr und im Herbst unternehmen wir kleinere Ausflüge, die gern von unseren Besucherinnen an genommen werden.

Zum Abschluss des Nachmittags dürfen sich die Geburtstagskinder des Monats ein Lied wünschen; danach halten wir eine Andacht und schließen mit dem Segen unser Zusammensein ab.

P.S.: Wir laden Interessierte ganz herzlich zu unseren Treffen ein. Gönnen Sie sich ein paar schöne Stunden in nettem Kreis. Die Termine wer den immer im „Amtsblättle", spricht: Mitteilungsblatt, bekannt gegeben. Herta Küllgens



Aus dem Gemeindebrief der Kirchengemeinde

St. Johannis in Lüneburg:


Zwölf gute Gründe, in der Kirche zu sein


Auch in unserer Gemeinde treten immer wieder Gemeindemitglieder aus der Kirche aus. Wer austritt, hat meistens auch seine Gründe, die er oder sie persönlich für „gute Gründe" hält. Es gibt aber auch gute Gründe, in der Kirche zu sein.

In der Kirchengemeinde Lüneburg hat man sich darüber Gedanken gemacht und kam zu folgendem Ergebnis:


1. Im christlichen Glauben bewahrt die Kirche eine Wahrheit, die Menschen sich nicht selber sagen können. Daraus ergeben sich Maßstäbe für verantwortungsbewusstes, gelingendes Leben.


2. In der Kirche wird die menschliche Sehnsucht nach Segen gehört und beantwor tet.


3. Die Kirche begleitet Menschen von der Geburt bis zum Tod. Das stärkt auf geheim nisvolle Weise.


4. In der Kirche können Menschen an einer Hoffnung auf Gott teilhaben, die über den Tod hinausreicht.


5. Die Kirche ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Unsere Gesellschaft ist gut beraten, wenn sie solche Orte pflegt.


6. In der Kirche treten Menschen mit Gebeten und Gottesdiensten für andere ein. Sie tun das auch stellvertretend für die Gesellschaft.


7. Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihrer Musik und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr. Die Kirche setzt sich dafür ein, diese Tage zu erhalten.


8. In Seelsorge und Beratung der Kirche wird der ganze Mensch ernst- und angenommen.


9. In Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen der Kirche schaffen viele haupt-, neben- und ehrenamtlich Engagierte ein besonderes, menschenfreundliches Klima.

10. Wer die Kirche unterstützt, übt Solidarität mit den Schwachen.


11 Kirchliche Musik und Kunst sind bis heute prägende Kräfte unserer Kultur.


12 Wo immer Menschen hin kommen oder hinziehen, treffen sie auf die weltweite christliche Gemeinschaft. Da zu kann jede und jeder beitragen.


Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde Lüneburg.



Interview mit unserer Jugendreferentin Nicole Hess


Frau Diez: Frau Hess, Sie sind jetzt sieben Monate als Jugendreferentin in Urbach. Können Sie schon so etwas wie eine erste Zwischenbilanz zeihen?


Nicole Hess: Ich denke schon. Was möchten Sie wissen?


Frau Diez: Haben Sie sich schon etwas eingelebt? Fühlen Sie sich bei uns wohl?


Nicole Hess: Ja, sehr wohl sogar! Natürlich gibt es Dinge, die Zeit brauchen, um zu wachsen: persönliche Freundschaften zum Beispiel. Aber die Zusammenarbeit mit den Pfarrern und dem Kirchengemeinderat klappt sehr gut, und ich erfahre sehr viel Unterstützung und Wohlwollen von allen.


Frau Diez: Gibt es auch schon Höhepunkte in Ihrer Arbeit, an die Sie sich gerne erinnern?


Nicole Hess: Ja, durchaus. Da fällt mir spontan das Mitarbeiterwochenende auf der Burghalde ein. Wir haben intensiv gearbeitet, aber auch viel gesungen, gespielt und Quatsch gemacht und uns dabei richtig gut kennen gelernt.

Das war einfach klasse!


Frau Diez: Was steht als Nächstes nun bei Ihnen an?


Nicole Hess: Zurzeit arbeiten wir mit Feuereifer an unserem Jugendbistro – aber das war eigentlich nicht mein eigener Plan. Wir hatten ja ein Jugendforum, bei dem dieser Wunsch ganz oben auf der Liste stand. Nach einer gewissen Anlaufzeit haben wir jetzt ein tolles, sehr engagiertes Team von etwa 13 Leuten, die ihre Sache selbständig vor dem Kirchengemeinderat vertreten und mit denen zu arbeiten mir richtig Freude macht.


Frau Diez: Das wäre ja noch ein Höhepunkt. Gab's auch schon Tiefpunkte?


Nicole Hess: Eigentlich gar nicht, nur ganz am Anfang viel leicht, aber Tiefpunkt möchte ich es nicht nennen. Es war eher ein Lernprozess. Als wir aufgelistet hatten, was wünschenswert und wichtig ist, waren es viel zu viele Aufgaben, und wir muss ten sehr auswählen, was machbar ist. Da tat es mir schon Leid um die eine oder andere gute Idee.


Frau Diez: Wie kommen Sie mit dem Förderverein zurecht? Keine Bevormundung?


Nicole Hess: Überhaupt nicht! Ich spüre viel interessiertes Be obachten, aber keinerlei Einmischung.


Frau Diez: Ich habe den Eindruck, dass Sie gern hier sind und Ihre Arbeit Ihnen Freude macht, stimmt's?


Nicole Hess: Manchmal habe ich schon gedacht: „Mensch, du hast den tollsten Beruf der Welt!", aber das liegt auch an der Fachaufsicht von Conny Hieber und ihrer unterstützenden Begleitung, an all den Leuten, die die Jugendarbeit ernst nehmen, und an der Fürbitte der Gemeinde. Darum möchte ich vor allem bitten: dass die Gemeinde nicht aufhört, für unsere Jugend arbeit zu beten.


Frau Diez: Frau Hess, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen für Ihre engagierte Arbeit alles Gute und Gottes Segen.


Die Fragen stellte Gundula Diez.




Die Bücherei – sie ist nicht mehr

Abschied nach 40 Jahren


In aller Stille, fast unbemerkt von der Mehrzahl unserer Gemeindemitglieder, ist im Spätsommer letzten Jahres unsere Gemeindebücherei, die zuletzt im ersten Stock des Johannes-Brenz-Gemeindehauses untergebracht war, aufgelöst worden. Und am 21.Februar dieses Jahres hat der Kirchengemeinderat den Schlusspunkt gesetzt mit dem Beschluss, die Mitgliedschaft der Kirchengemeinde im Fachverband für evangelische Gemeindebüchereien zu kündigen.


Rund zweitausend Titel wurden bis zuletzt in der Bücherei geführt, die vielen Merian- und Geo-Hefte, die von hiesigen Firmen gespendet worden waren, nicht mitgerechnet. Der Schwerpunkt lag auf einem Sortiment von biblischen und anderen Bilderbüchern für Kinder, denn diese waren bis zuletzt am meisten gefragt. Dann gab es reichlich Unterhaltungsliteratur für Erwachsene und schließlich auch einige Sachbücher zu Fragen des christlichen Glaubens, über andere Religionen oder zu Epochen der Kirchenge schichte. Schriften von Luther waren ebenso zu finden wie Biografien über die Männer des Kirchenkampfs im Dritten Reich oder Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten des Landes Israel, der Geschichte der Juden oder der Römer, schließlich auch Werke zeitgenössischer christlich geprägter Schriftsteller.


Beim Flohmarkt Einiges verkauft


Beim Kirchplatzfest im Juni letzten Jahrs konnten auf dem Bücherflohmarkt noch einige wertvolle Bände an den Mann bzw. die Frau gebracht wer den; die übrigen wurden im September durch eine Büchereifachfrau aus Stuttgart gesichtet. Was noch zeitgemäß ist und in einer neuen Bücherei stehen kann, wurde reserviert; alle übrigen Bücher wurden entsorgt.


Bilderbücher noch da


Nun stehen noch die Bilderbücher für Kinder zum größten Teil im Evangelischen Kinder garten und können dort nach Rücksprache mit den Erzieherinnen ausgeliehen werden; zu einem kleineren Teil stehen sie auch noch im seitherigen Büchereiraum im Gemeinde haus, der seit letzten Herbst unserer neuen Jugendreferentin als Büro und Sprechzimmer dient.


Auflösung - warum?


Was waren die Gründe für die Auflösung dieser Bücherei, die immerhin 40 Jahre lang in unserer Gemeinde bestand?

Wie Barbara Schiek, die in den letzten 23 Jahren die Bücherei betreut hat, erzählt, hat die Ausleihe in den letzten Jahren erheblich nachgelassen. Erwachsene seien kaum mehr gekommen; nur die Literatur für Kinder sei noch einigermaßen gefragt gewesen.



Noch vor Jahren, das heißt: Anfang bis Mitte der 90-er Jahre, gab es einen kleinen Aufschwung, als verschiedene Vorlesestunden für Kinder, die zum Teil mit Bastelangeboten verknüpft waren, recht gut besucht wurden, unter anderem auch im Rahmen des Schülerferienprogramms. Dankbar erwähnt Frau Schiek die Personen, die sich damals bei den Vorlesestunden eingesetzt haben: Herta Küllgens, Cornelia Weidler, Babinja Kaupp (die Frau des ehemaligen Vikars Reiner Kaupp), Gabi Braun, Evamaria Ilg, Stephan Schiek und Katharina Schönemann geb. Schiek.


Ein zweiter Grund für die Auflösung der Bücherei war das Vorhaben der bürgerlichen Gemeinde, im ehemaligen Rathaus Nord eine „Mediathek" einzurichten. Schon vor Jahren hat die Gemeinde Urbach ihre beiden Büchereien, die bis dahin in der Wittumschule einerseits und im Rat haus Süd andererseits bestanden haben, vereinigt und im ersten Stock des "Kinderschüles" bei der Wittumschule untergebracht.

Die Kirchengemeinde über lässt nun den Restbestand an brauchbaren Büchern aus ihrer ehemaligen Bücherei der bürgerlichen Gemeinde für die neue Mediathek. Sie verlangt dafür nur einen relativ geringen Unkostenbeitrag, den sie selber ihrem Dachverband zum Ausgleich für erhaltene Zuschüsse erstatten muss.


Blick zurück


Wenn eine Einrichtung „beerdigt" wird, ist es angemessen, wie bei der Beerdigung einer Person, nochmals einen kurzen Rück blick auf das „Leben", sprich: auf die Anfänge und den Werde gang der Urbacher Gemeindebücherei zu werfen.

Laut Protokollbuch des Kirchengemeinderats hat der Kirchengemeinderat Oberurbach am 2.Februar 1962 beschlossen, der „Mittelstelle für Gemeindebüchereien" als Mitglied beizutreten und eine Gemeindebücherei aufzubauen. Der Vorschlag dazu kam, wie im Protokoll zu lesen ist, vom damaligen Vorsitzenden. Das war Pfarrer Richard Glück. Ihm, der anfangs der 60-er Jahre eine gründliche Innenerneuerung der Afrakirche durchführen ließ und vor seinem Weggang im Jahre 1967 noch die Planung für den Bau der Friedenskirche angestoßen hat, lag offensichtlich auch die Bildung seiner ihm anvertrauten Gemeindemitglieder am Herzen. Es war damals eine Aufbruchzeit in vielen Kirchengemeinden; ein Hunger nach christlicher Bildung war erwacht. So entstanden damals viele Gemeindebüchereien im Land. Bücherlesen war noch „in", und die Kirche wollte hier ihren Bildungsauftrag aus evangelischer Verantwortung wahrnehmen. In dieser Zeit haben die evangelischen Landeskirchen spezielle Pfarrämter für Rundfunk und Fernsehen eingerichtet. Das Schwergewicht lag damals noch beim Hörfunk, weil das Fernsehen noch nicht in so vielen Haushalten eingezogen war wie heute. Im Hörfunk gab es in den 60-er Jahren einige Sendereihen, mit denen die Ergebnisse der Universitätstheologie den theologisch nicht gebildeten Hörern vermittelt wurden. Viele nahmen damals die Gelegenheiten wahr, sich im christlichen Sinne weiterzubilden. „Theologie für Nichttheologen" war ein viel gehörtes Schlagwort.


Die ersten Leiterinnen


In diesen bildungsbeflissenen Jahren haben in Urbach Rose Heckenlaible und Ilse Franz mit der Büchereiarbeit begonnen. In der Anfangszeit hat die Kirchengemeinde beträchtlich investiert. Ende 1962 waren laut Protokollbuch des Kirchengemeinderats bereits 300 Bücher angeschafft, und Anfang 1963 hat der Kirchengemeinderat einen Betrag von 2.000 DM für die Anschaffung von weiteren Büchern bewilligt. Wie stark in den ersten Jahren die Ausleihfrequenz war, zeigt die Notiz im Protokollbuch vom 25.9.1964, dass innerhalb von neun Monaten 400 DM an Leihgebühren ein genommen wurden! Die Leih gebühren wurden vermutlich später abgeschafft, denn zu letzt war die Ausleihe kosten los.

Als Helene Frank im Jahr 1968 Pfarramtssekretärin wurde, hat sie von da an immer wieder vertretungsweise die Bücherei betreut. Die Leitung hatte um diese Zeit bereits Ursula Hahn übernommen, ehe sie im Jahr 1979 an Barbara Schiek überging. Vertretungsweise haben


Barbara Schiek und Irene Schwegler wird am Sonntag, 27.April, im Gottesdienst in der Afrakirche der Dank der Kirchengemeinde ausgesprochen (Beginn: 9.30 Uhr).

unter Barbara Schieks Leitung außer Helene Frank noch folgende Personen in der Bücherei gearbeitet: Elise Stängle, Stephan Schiek, Katharina Schönemann geb. Schiek und Irene Schwegler.


Barbara Schiek hat vor allem dafür gesorgt, dass junge Familien mit Bilderbüchern und

später auch mit Hörkassetten für ihre Kinder sowie mit guter Unterhaltungsliteratur für die Eltern versorgt wurden. Freilich machte sie auch die Erfahrung, dass es immer schwieriger wurde, Literatur zu finden, die Erwachsene an sprach.


Die Arbeit der Büchereileite rinnen wie auch die der Helfe rinnen und Helfer geschah ganz ehrenamtlich. Lange Zeit war die Bücherei in der Woche vier Stunden lang geöffnet. Neu angeschaffte Bücher haben die Leiterinnen immer selber eingebunden und registriert. Und wenn Ausleiher den Rückgabetermin überzogen hatten, wurde keine „Strafgebühr" verlangt.


Manche mögen es bedauern, dass die Kirchengemeinde nun keine Leihbücherei mehr besitzt. Zum Trost sei ihnen gesagt, dass auch in der Umgebung Kirchengemeinden ihre Büchereien in die bestehen den Ortsbüchereien eingegliedert haben. So ist es in Rudersberg, Winterbach, Geradstetten und Kernen-Stetten geschehen.

Bleibt nur zu hoffen, dass die neue Mediathek auch für religiös Interessierte genug Literatur bereithalten wird und dass es auch an christlichen Büchern für Kinder dort nicht fehlen wird. K.R.



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Mail an das Gemeindebriefteam Zuletzt geändert am 16.04.2003