Gemeindebrief März 2000
Vorwort

Von der Leidenschaft Gottes,

liebe Gemeindeglieder,

erzählt die Passionszeit. Wir nennen die Wochen vor Ostern Passion, weil sie an den Leidensweg Jesu erinnern. »Passion kommt vom griechischen Wort für »Leiden. Jesus litt für die Welt. Gott gab seinen Sohn so tief in die Welt hinein, dass er für uns in den Tod ging.

Das Wort Leidenschaft ist gar nicht so sehr aus der Mode bei uns: Viele wissen, was ihre Leidenschaften sind. Das sind die Ziele, die uns so wichtig sind, dass wir bereit sind, einiges dafür zu geben. Typische Leidenschaften unserer Tage sind die Wunschpartnerin oder der Partner, der berufliche Aufstieg oder auch die Hobbies. Mancher geht leidenschaftlich gern wandern, andere fotografieren leidenschaftlich oder surfen im Internet, gehen auf Reisen, kochen und so weiter.

Für unsere Leidenschaften sind wir bereit, Opfer zu bringen. "Leidenschaft, was Leiden schafft" - könnte man sagen. Bei unseren Leidenschaften sind wir darum echt. Wer einen Menschen gut kennen will, der muss seine Leidenschaften kennen.

Weil die Passionszeit Gottes Leidenschaft zeigt, deshalb ist sie so wichtig. Wir können in der Leidensgeschichte Jesu Gott so kennenlernen, wie er wirklich ist: Gott gibt alles für uns, die Menschen. Er liebt uns, er opfert sich in seinem Sohn Jesus Christus. Gott will uns retten und helfen, und dafür leidet er selbst. So ist Gott: Liebe für die Welt.

Deshalb ist für mich die Passionszeit ein Anlass, Gott Dank zu sagen für das, was er für uns ist. Lassen Sie uns das in diesen Wochen gemeinsam tun! Und wir werden anfangen können, leidenschaftlich zu leben, wenn wir in Gottes Leidenschaft eintreten, uns lieben lassen und seine Liebe zur Welt durch uns wirken lassen. Auch wenn das Leiden schaffen kann, es lohnt sich!

Gottes Leidenschaft zur Welt hat sich sehen lassen und kann sich sehen lassen! "Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen" (1.Johannes 4,9).

Ich wünsche Ihnen allen ein Herz voll von der leidenschaftlichen Liebe Gottes, mit der er auch Sie in seine Arme nimmt! Seien Sie herzlich gegrüßt,

Ihr Vikar

Gunther Seibold


Unsere Konfirmanden

Am Sonntag, 2.April, werden in der Friedenskirche konfirmiert:

Patricia Bantel, Gluckstraße 4; Jacqueline Büttner, Richard-Wagner-Straße 12/1; Alexandra Fürst, Nelkenstraße 4; Stella Fürst, Nelkenstraße 4; Franziska Habik, Kindergartenweg 3; Madeleine Händle, Bärenhofstraße 42; Miriam Heiner, Steinfeldstraße 2; Sandra Pepe, Gluckstraße 3; Marion Pfeifer, Bärenbach 2; Stefanie Schaal Maiergartenstraße 38; Désirée Schick, Gluckstraße 31; Nicole Starker, Schorndorf, Scheffelweg 5; Sabrina Steiner, Rosenstraße 10; Manuela Weidner, Kreuzweg 12.

Ferner: Patrick Bauer, Polarstraße 32; Manuel Eisenmann, Richard-Wagner-Straße 14; Patrick Grundmann, Lerchenstraße 4; Felix Kamrad, Polarstraße 22; Marcus Krämer, Hauffweg 1; Alexander Nagel, Schillerstraße 40; Benjamin Ogaza, August-Lämmle-Straße 36; Tobias Römer, Schießgasse 33 Richard Spack, Silcherstraße 34 Julian Stein, Hauptstraße 60 Stephan Wasielewski, Rosenstraße 9; Markus Weigl, Hegelweg 9; Simon Weigl, Schillerstraße 21.

Der Konfirmationsgottesdienst beginnt um 10 Uhr und ist mit der Feier des Abendmahls verbunden. Am Vorabend ist um 19 Uhr ein Vorbereitungsgottesdienst in der Freidenskirche.

Am Sonntag, 9.April, werden in der Afrakirche konfirmiert:

Isabell Fibich, Mozartweg 4; Aline Gommel, Barbarossaweg 7; Corinna Hartwig, Kapffstraße 8; Petra Heinrich, Kahlharz 48; Jennifer Herrmann, Burgstraße 36; Susanne Kurz, Espenweg 14; Marissa Mogck, Lindenweg 2; Sarah Mürdter, Kastanienweg 13; Anica Nuding, Staufenstraße 16; Nicole Raeder, Hohbergweg 15; Melanie Steiner, Rechbergstraße 2; Miriam Weinschenk, Kapffstraße 29; Michaela Will, Untere Seehalde 58.

Ferner: Timm Ewest, Schießgasse 42; Sascha Feyerabend, Haubersbronner Straße 54; Benjamin Hägele, Haubersbronner Straße 77; Heiko Heinrich und Swen Heinrich, Kastanienweg 6; Martin Karle, Kirchgasse 4; Philipp Köpple, Mühlstraße 74; Raphael Kontermann, Lindenweg 6; Stefan Lutz, Kahlharz 9; Patrick Mayer, Talstraße 34; Daniel Mayr, Dammweg 6; Matthias Meitinger, Jahnstraße 28; Marc Netschek, Schlossstraße 36; Philip Nuding, Lindenweg 11; Michael Oesterle, Jahnstraße 6; Patrick Pfeifle, Obere Seehalde 10; Markus Riegert, Nelkenstraße 7; Daniel Ritter, Banrain 31; Tobias Schiek, Brunnenstraße 21; Tobias Stolhofer, Schlossstraße 32; Alexander Teflexidis, Mittlere Klinge 23; Benjamin Vetter, Burgstraße 28; Ulrich Wannenwetsch, Hohenackerstraße 3.

Der Festgottesdienst beginnt um 9.30 Uhr. Nachmittags um 15 Uhr ist ein Gottesdienst mit den Neukonfirmierten.


Vielfältiger Dank an Luise Krötz

Die Hausmeisterin am Johannes-Brenz-Gemeindehaus, Frau Luise Krötz, ist auf Ende Januar in den Ruhestand getreten. Mit der Einweihung des Gemeindehauses Anfang Mai 1990 hat sie, unterstützt durch ihren Mann Samuel, diesen Dienst übernommen. Altershalber hat sie nun nach fast zehn Jahren dieses Amt abgegeben.

Im Gottesdienst am 23.Januar in der Afrakirche hat ihr Pfarrer Karle den Dank der ganzen Gemeinde übermittelt. "Sie haben uns nach Strich und Faden verwöhnt", sagte er im Rückblick auf ihre raumpflegerische Arbeit an dem knapp zehn Jahre alten neuen Gemeindehaus. "Die gute Stube der Kirchengemeinde haben sie stets auf Hochglanz gehalten." In der Tat, nicht nur fast jeden Tag hat sie nach der "guten Stube" geschaut; auch so manche Nachtstunden hat sie geopfert, damit das Haus nach besonderen Veranstaltungen am nächsten Tag wieder aufgeräumt und sauber war. Pfarrer Karle würdigte Frau Krötz als eine "prägende Person," die auch ihre Ecken und Kanten gehabt habe. "Aber ohne Ecken und Kanten hätten Sie ja nicht prägend wirken können", fügte er hinzu. Als Erinnerung und Dank an die zehn Jahre, die sie in besonderer Weise ihrer Kirchengemeinde geschenkt hat, erhielt sie eine von Evalinde Heckenlaible kunstvoll gestaltete Tonkugel. Auf ihr sind die Häuser ihres Wirkens in Urbach modelliert: das Gemeindehaus, das Pfarrhaus, die Afrakirche und ihr Wohnhaus in der Ledergasse. Dank wurde auch ihrem Mann Samuel sowie der langjährigen Raumpflegerin, Frau Hede D'Ascenzi, gesagt.

Bei der anschließenden Feier mit Sektumtrunk im Gemeindehaus brachten die verschiedenen Gruppen der Gemeinde, die das Haus regelmäßig benützen, ihren Dank an die scheidende Hausmeisterin zum Ausdruck, so der Posaunenchor mit besonderen Ständchen, nachdem er schon zuvor den Gottesdienst begleitet hatte, Albrecht Stahl für den Kirchengemeinderat und Rektor Busch für die Wittumschule, die mehrmals im Jahr mit Schulfeiern im Gemeindehaus zu Gast ist. Für die Jugendgruppen hatten die Jugendmitarbeiter Jürgen Hieber und Christian Kurz ein nettes Gedicht gemacht und dazu einen "Goldenen Schrubber" und einen Essensgutschein für sie und ihren Mann mitgebracht. Einige Leiterinnen und Mütter der insgesamt sechs Mutter-Kind-Gruppen, die im Gemeindehaus beheimatet sind, erfreuten Frau Krötz mit zwei Spielliedern, zusammen mit ihren Kindern. Der Kirchenchor, der wie der Posaunenchor regelmäßig im Gemeindehaus probt, sang drei Stücke: zwei besinnliche und ein heiteres Madrigal, und Kirchenchorvorstand Helga Schiek übergab unter dem Motto "Freuet euch der schönen Erde" ein gut eingepacktes Vesper mit köstlichen Früchten. Die Mädchenjungschar "Bienenschwarm" sang ein fantasievolles Lied von der fleißigen Hausmeisterin, wobei jedes Kind bei jeder Strophe ein kleines Zeichen übergab. Dabei wurde deutlich, wieviel Verschiedenartiges eine Hausmeisterin zu tun hat. Günther Kurz trug für den Männergesprächskreis ein Dankesgedicht vor, und Gundula Diez, die mit Luise Krötz, Sofie Daiß und Eva-Maria Karle zusammen den Frauenkreis leitet, sagte "Dankeschön", aber nicht "Ade"; denn: "Wir freuen uns, dass du versprochen hast, weiterhin zu uns zu gehören".

Olivia Dietrich, die Vorsitzende der Urbacher Landfrauen, die einen großen Teil ihrer Abende im Gemeindehaus halten, äußerte sich im gleichen Sinne: kein Abschied sondern Hoffnung, dass die Scheidende weiterhin zur Landfrauengruppe kommt.

In ihrer Erwiderung blickte Luise Krötz zurück: "Es war für mich ein mutiger Schritt, dass ich mit sechzig Jahren noch ein Hausmeisteramt übernommen habe. Sie betonte, dass sie ihr Amt immer gerne ausgeübt hat: "Ich habe den Dienst getan, weil ich selber dienen wollte". Bei den vielerlei Veranstaltungen im Gemeindehaus habe sie oft auch noch nachts Kontrollgänge machen müssen. So habe es Schönes und Unangenehmes gegeben.

Sie wolle aber nicht endgültig vom Haus Abschied nehmen, sagte sie zum Schluss. Den Psalmvers wolle sie für sich gelten lassen: "Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit" (Psalm 121,8).

K.R.


Neue Hausmeisterin: Ingrid Effert

Bei der Verabschiedung von Luise Krötz wurde Ingrid Effert als ihre Nachfolgerin im Hausmeisteramt am Gemeindehaus vorgestellt. Frau Effert ist verheiratet und Mutter einer 14jährigen Tochter. Wegen der aus Spargründen verordneten halbjährigen Stellenbesetzungssperre kann sie ihr Amt erst im August voll antreten. Bis dahin aber sorgt sie schon fürs Nötigste im Haus und erledigt auch die Putzarbeit. Wir werden sie in einer der nächsten Ausgaben des Gemeindebriefs vorstellen.

K.R.


Dank an Wilma Köhler

Wer kennt sie nicht, die langjährige Leiterin des Kaffeenachmittags, Gemeindedienstfrau und Betreuerin der Heimatstube im Museum am Wittumhof, Trägerin der Urbacher Bürgermedaille und des Bundesverdienstkreuzes? Wilma Köhler, seit Jahren wegen Schwierigkeiten beim Gehen auf ein schickes "Elektrokärrele" angewiesen, hat kurz vor Weihnachten letzten Jahres, wenige Monate vor ihrem 85.Geburtstag, sich ent-schlossen, die Leitung des Kaffeenachmittags in der Friedenskirche in jüngere Hände zu legen.

Am 18.Januar bereitete ihr das neue Leitungsteam, bestehend aus Ruth Sandbiller, Herta Küllgens und Ursula Rebstock, ein Dankesfest.

Pfarrer Rebstock erinnerte an die Anfänge dieses monatlichen Treffens vor über 30 Jahren, als es galt, Geld für den Bau der Friedenskirche zu erwirtschaften. Damals hat Frau Köhler Frauen um sich geschart und mit ihnen zusammen Kaffee nachmittage und auch große Basare für den Kirchbau vorbereitet. Als die Friedenskirche dann eingeweiht war, wurden die Kaffeenachmittage fortgesetzt. Neben der Pflege der Geselligkeit war es für Frau Köhler stets ein Anliegen gewesen, dass an diesen Zusammenkünften auch der gemeinsame Glaube gepflegt und gefördert wurde.

Als Dankesgeschenk der Besucherinnen des Kaffeenachmittags übergab Pfarrer Rebstock eine große Kerze, auf der, unter einem Kreuz vereint, die Afra- und die Friedenskirche dargestellt sind. Und zum Zeichen der Weggemeinschaft mit der Kaffeenachmittagsleiterin in den vielen zurückliegenden Jahren sagten alle Besucherinnen der Reihe nach ihre Denksprüche, die ihnen Wegbegleiter waren und sind, und übergaben dabei je eine Rose.

In heiterer Form wurde noch ein "Examen" für Wilma Köhler nach Kapitel 31 der Sprüche Salomos (Lob der tüchtigen Hausfrau) veranstaltet. Die beiden Prüferinnen Ruth Sandbiller und Herta Küllgens kamen zu dem Ergebnis: "Wilma Köhler hat die ihr auferlegten Prüfungen und Kriterien glänzend erfüllt" und stellten die Verleihung eines Ordens von seiten des "Dachverbands Baden-Württemberg der Kaffeenachmittags-Leiterinnen" in Aussicht.

K.R.


Wir stellen vor:

Der Ökumenische Bibelkreis
oder
Das vergessene Jubiläum

Auch das darf vorkommen: Da gibt es eine Gruppe von zehn bis zwölf Leuten, die sich regelmäßig einmal im Monat treffen, sich über der Bibel die Köpfe heiß reden und dabei gar nicht merken, dass diese Gruppe inzwischen zehn Jahre alt geworden ist. Haben wir unser Jubiläum verschlafen? Ich glaube nicht. Der Kreis ist so lebendig, dass es uns einfach nicht interessiert hat, wie lange es uns schon gibt. Erst als ich den Auftrag bekam, den Ökumenischen Bibelkreis im Gemeindebrief vorzustellen, haben wir uns Gedanken darüber gemacht, ohne Genaueres festzustellen. In der Festschrift zum Kirchenjubiläum von St.Marien sind wir dann fündig geworden. Dort ist festgehalten, dass dieser Kreis im Jahre 1989 auf Anregung von Pfarrer Sundaraj gegründet wurde.

Wie unser Name verrät, kommen wir aus der evangelischen und aus der katholischen Kirche. Wir sind derMeinung, dass Menschen, die neben- und miteinander leben und arbeiten, auch miteinander über den Glauben reden sollten, um sich besser kennenzulernen und Vorurteile und Missverständnisse abzubauen und unsere gemeinsamen Wurzeln in der Bibel zu erkennen.

Das geschieht in lebhaftem Gespräch, das reihum von den Pfarrern Scheiffele, Karle und Rebstock geleitet wird, damit es nicht ins Uferlose abgleitet.

Das Hintergrundwissen der Theologen über Zeit, Umstände, kirchliche und kulturelle Zusammenhänge öffnet manchen Blickwinkel, auf den wir anderen von uns aus nicht gekommen wären.

Aber alle dürfen gleichberechtigt mitreden, ihre Gedanken und Erfahrungen beitragen und, im Respekt vor der Meinung und Glaubenserfahrung der anderen, Neues lernen und eigene Erfahrungen vertiefen. Wir hoffen, dass dieser Ökumenische Bibelkreis noch viele Jahre fröhlich weiterlebt und vielleicht das nächste Jubiläum richtig feiert.

Wir danken unseren theologischen Begleitern für ihre Arbeit und freuen uns, wenn noch einige Interessierte zu uns kommen.

Es sind noch Stühle frei!

Gundula Diez

Der Ökumenische Bibelkreis trifft sich in der Regel am dritten Dienstag im Monat um 20 Uhr in einem der Gemeindezentren, zur Zeit im Johannes-Brenz-Gemeindehaus. Die Zusammenkünfte werden immer im Mitteilungsblatt unter den Kirchlichen Nachrichten angezeigt.


Sorgen mit unseren Glocken

Fünfmal täglich läuten werktags die Glocken unserer Afrakirche. Wir nehmen es kaum mehr wahr. Aber wenn es ausbliebe, würde uns etwas fehlen. So geht es mir jedenfalls, wenn ich an einem Ort übernachte, an dem es keinen Kirchturm gibt. Morgens um 6 Uhr läutet die große Glocke zum Morgengebet. In früheren Zeiten, als die Bürger noch keine Uhren hatten, erfüllte dieses Läuten auch die Weckfunktion. Um 11 Uhr läutet die Kreuzglocke (mittlere Glocke). Sie erinnert an den Beginn der Finsternis am Karfreitag. In der uhrenlosen" Zeit rief sie die Frauen von der Feldarbeit nach Hause zum Kochen. Um 12 Uhr läutet die Betglocke (große Glocke) zum Mittagsgebet, das auch gleichzeitig ein Gebet um den Frieden ist. In früheren Zeiten war das auch ein Zeichen für die Männer, von der Feldarbeit zum Essen zu kommen. Das 15-Uhr-Läuten geschieht wieder mit der Kreuzglocke. Es erinnert an die Todesstunde Jesu. Das Abendläuten um 19 Uhr übernimmt wieder die große Betglocke. Es ruft zum Abendgebet. Früher versammelte sich die ganze Familie zum gemeinsamen Gebet, und es war ein Zeichen für die Kinder, nach Hause zu kommen. Wehe, wenn der Büttel danach noch Kinder auf der Gasse aufspürte!

Unsere Afrakirche hat ein Dreiergeläut, das zu Beginn des Gottesdienstes zusammen läutet. Die größte Glocke (Betglocke) hat einen Durchmesser von 152 cm und wiegt ca. 1450 kg. Die mittlere Glocke ( Kreuzglocke) hat einen Durchmesser von 97 cm und wiegt 550 kg. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1951 gegossen. Die größte und die mittlere Glocke sind also Ersatzglocken für ältere Glocken, die (welch gotteslästerlicher Frevel!) im Krieg abgeliefert werden mussten, um für Rüstungsgüter umgeschweißt zu werden. Unsere kleinste Glocke (Taufglocke) ist historisch sehr wertvoll. Sie stammt aus dem Jahre 1621 und ist demnach nur 112 Jahre jünger als unsere Afrakirche. Sie bereitet uns aber am meisten Sorgen und wird deshalb zur Zeit nur bei vollem Geläut zu Gottesdienstbeginn eingesetzt.

Bei einer turnusmäßigen Über prüfung wurde nämlich vom Glockensachverständigen unserer Landeskirche, Claus Huber, eine äußerst starke Abnutzung des Schlagrings festgestellt. Es sei keine unberührte Stelle mehr zu finden, berichtete er, was ja auch nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass sie nunmehr schon 380 Jahre lang läutet und während der beiden Weltkriege die einzige Glocke war, die alle Läutefunktionen zu übernehmen hatte. Der Glockensachverständige teilte uns mit, dass die teils tiefen Einschläge eine große Gefahr bedeuten, dass die Glocke zerspringen könnte. Er empfiehlt dringend eine Sanierung im Glockenschweißwerk. Aus diesem Grunde hat der Kirchengemeinderat beschlossen, die Glocke in der Woche nach Ostern abzunehmen und ins einzige Glockenschweißwerk Deutschlands nach Nördlingen zu transportieren, wo sie in der 18. und 19. Kalenderwoche aufgeschweißt wird. Eine örtliche Baukran-Firma hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, einen Autokran kostenlos für die Glockenabnahme zur Verfügung zu stellen. Bei dieser Gelegenheit sollen dann auch gleich notwendige Reparaturen am Kirchturmdach durchgeführt werden. Ferner soll bei der Glockenabnahme auch das Stahljoch durch ein Holzjoch ersetzt werden, um eine klangliche Isolation zum Stahlstuhl zu erhalten und dessen Mitschwingen zu verhindern. Eine weitere vom Glockensachverständigen empfohlene Maßnahme wollen wir im Zuge einer Generalrenovierung der Afrakirche anlässlich der immer näherrückenden 500-Jahr-Feier der Kirche im Jahre 2009 im Laufe der nächsten Jahre in Angriff nehmen. Zur größten Glocke stellte nämlich der Glockensachverständige fest, dass sie als Notglocke aus der Zeit kurz nach dem Ersten. Weltkrieg aus Eisen gegossen wurde, einem Material, das für Glocken wenig geeignet ist. Die Klangfähigkeit ist gering, weshalb die Glocke einen sehr schweren Klöppel benötigt, um den Ton zu erzeugen. Der Klang ist deshalb sehr hart und knallig mit übermäßiger Lautstärke, bricht aber sofort ab, da der Nachhall zu schwach ist. Eisenglocken, so Claus Huber, stellen auch technisch ein Risiko dar. Durch Materialermüdung werden solche Glocken (im Gegensatz zu Bronzeglocken) im Laufe der Jahrzehnte immer brüchiger, wobei Gussfehler in Form von Lunkern (Gussblasen) wie auch der bei Eisen unvermeidliche Rostbefall zusätzlich schwächend wirken. Bei Eisenglocken besteht die Gefahr, dass sie ohne Vorankündigung auseinander brechen können. Claus Huber rät deshalb zu einem möglichst baldigen Austausch der Glocke durch eine Bronzeglocke.

Glockenbeschaffungen und Glockenreparaturen sind nach der Ordnung unserer Landeskirche nur durch Eigenmittel der Kirchengemeinde, sprich: durch Opfer und Spenden, zu finanzieren. Aus diesem Grunde bitte ich alle Urbacher, denen - wie mir - das heimatliche Geläut ihrer Afrakirche am Herzen liegt, die jetzt fällige Reparatur der kleinen Glocke sowie die baldige Anschaffung einer neuen großen Bronzeglocke durch Spenden zu unterstützen.

Auch die in den nächsten Jahren anlässlich der anstehenden 500-Jahr-Feier der Afrakirche fällige Generalsanierung erfordert eine erhebliche Opfer- und Spendenbereitschaft, die aber, so bin ich überzeugt, in Urbach kein Problem sein wird.

Hans-Georg Karle

Spendenkonto: Evangelische Kirchenpflege Urbach, Konto Nr. 50325000, Raiba Urbach, BLZ 600 698 32, Stichwort: Glocken" bzw. Renovierung Afrakirche".


Festtag fürs Brenzhaus am 7.Mai

Unser Johannes-Brenz-Haus wird zehn Jahre alt. Als "Schlagader, durch die Impulse zur Begegnung pulsieren," hat Bürgermeister Fuchs bei der Einweihung am 6.Mai 1990 dieses Haus charakterisiert, das auf dem historischen Grund der ehemaligen Widumscheuer errichtet wurde.

Am Sonntag, dem 7.Mai 2000, erinnern wir uns dankbar an Feste, Erlebnisse und Begegnungen in diesem immer noch schönen und gepflegten Haus. Im Festgottesdienst in der Afrakirche wird Prälatin Dorothea Margenfeld aus Ludwigsburg predigen. Nachmittags wird zum Kaffee ins Gemeindehaus eingeladen, an den sich um 17 Uhr ein Vortrag über den Namensgeber, den württembergischen Reformator Johannes Brenz, anschließen wird. Referent ist Pfarrer Dr. Christoph Weismann aus Schwäbisch Hall. Den krönenden Abschluss dieses Festtages bildet um 20 Uhr ein gemeinsames Konzert unseres Kirchen- und Posaunenchors in der Afrakirche.


Gesucht: Neuer Kreis für jüngere Frauen

Frauen im Alter ab 35 Jahren würden gerne einen neuen Kreis beginnen. Doris Ziesel würde gerne die Fäden in die Hand nehmen, wenn sich noch zwei oder drei Frauen finden würden, die mit ihr zusammen einen solchen Kreis leiten würden. Interessierte werden gebeten, bei ihr anzurufen: Tel.83273.


Zum erstenmal in Urbach:

Ökumenisches Gemeindefest

Eine Frucht der seit Jahren regelmäßig stattfindenden gemeinsamen Sitzungen des evangelischen und katholischen Kirchengemeinderats ist das Projekt "Ökumenisches Gemeindefest". Am Sonntag, 18.Juni, wird es zum ersten Mal "in die Tat" umgesetzt; "Tatort": Schloss.

Um 10 Uhr beginnt der traditionelee jährliche gemeinsame Gottesdienst im Hof; danach geht es weiter im Festzelt neben dem Schloss mit Essen, Trinken, Unterhaltung und Programmen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, alles in evangelisch-katholischer Teamarbeit gestaltet. Es lohnt sich, diesen Tag sich vor

Es lohnt sich, diesen Tag sich vorzumerken und frei zu halten: 18.Juni


Kirche im Internet

Liebe Gemeindeglieder,
seit der Jahresewende können Menschen in aller Welt sich über die Kirchengemeinde Urbach informieren. Weltweit findet man unsere Kirchengemeinde unter der Adresse

http://www.evangelische-kirche-urbach.de

Informationen: Adressen, Gruppentermine, Jahresplan, Öffnungszeiten
Einblicke: Bilder unserere Kirchen und Häuser, Mitarbeiter, Aktuelles
Hinweise: wo sich anderswo Interessantes im Internet findet

Teilen Sie gerne die Adresse auch Freunden und Bekannten in aller Welt mit! Auch ohne Gemeindebrief zur Hand können Sie jetzt alle Informationen jederzeit abrufen. Wir freuen uns, wenn immer mehr Menschen von diesem Angebot Gebrauch machen.


Impressum

Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Urbach. Redaktion: Gundula Diez, Herta Küllgens, Konrad Rebstock, Theo Ricker, Barbara Schiek. Anschrift der Redaktion: Gundula Diez, Innerer See 24, 73660 Urbach, Tel.89007.


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