Liebe Leserinnen und liebe Leser unseres Gemeindebriefs!
Jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zu dem seit Monaten immer mehr in der Öffentlichkeit beschriebenen und beschworenen Millenium", dem Jahrtausendereignis, das uns nach der ziemlich bewölkten Sonnenfinsternis im Sommer dieses Jahres in den Bann zieht. In der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar - so wird uns suggeriert - geschieht etwas ganz Besonderes: kein normaler, alljährlicher Jahreswechsel, sondern der Eintritt in ein neues Jahrhundert, ja sogar ein neues Jahrtausend.
Egal, ob das 21. Jahrhundert tatsächlich schon jetzt beginnt, oder erst nach Ablauf des Jahres 2000, wenn also das 20.Jahrhundert wirklich vollendet ist: Die unten aufgeführte Zahlenreihe soll andeuten, dass sich im gleichförmigen Ablauf der Zeit überhaupt nichts ändert - abgesehen davon, dass wir diesmal nicht nur die letzte, sondern gleich alle vier Ziffern der Jahreszahl neu schreiben müssen. Die Zeit macht keine Sprünge, sie hält nicht an noch beschleunigt sie irgendwann ihr Tempo. Sie nimmt unbeirrt ihren Lauf.
Wir Menschen sind es, die sie künstlich einteilen in Epochen und Zeitalter, um eine Übersicht zu bekommen über den stetigen Wandel der Zeit. Insofern ist die Einteilung in Jahrzehnte und Jahrhunderte sinnvoll und notwendig. In der Rückschau auf solche Abschnitte können wir feststellen, was einen solchen - noch überschaubaren Zeitraum - besonders geprägt hat. Ein Jahrtausend ist da schon ein zu großer Zeitabschnitt, denn wer könnte für den Zeitraum vom Jahr 1000 bis 1999 einen Grundtenor feststellen? Ich gestehe, dass mir das auch für das zu Ende gehende Jahrhundert schwerfällt. Grundlegend für die letzten hundert Jahre waren wohl vor allem die rasanten Entwicklungen, die sich in einer vorher nie da gewesenen Schnelligkeit in allen Bereichen vollzogen haben. So kann ich mir kaum vorstellen, dass sich ein zu Beginn dieses Jahrhunderts Verstorbener überhaupt noch auf dieser Welt auskennen würde, wenn er wieder auf sie zurückkehren könnte.
Wenn ich nach etwas Beständigem suche, dann stoße ich nur auf das, was mich auch im Blick auf die Zukunft gelassen bleiben und zuversichtlich sein lässt: Es ist das von Gott bis jetzt eingehaltene Versprechen:
Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und
Winter, Tag und Nacht."
(1. Mose 8, Vers 22)
Seine Treue und Liebe zur Schöpfung und insbesondere zu uns Menschen bleibt unwandelbar. Dies hat er zur wirklich einschneidenden Zeitenwende verdeutlicht, die mit der Geburt und dem Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi markiert ist. Dieser Jesus verspricht uns mit der Jahreslosung des zu Ende gehenden Jahres:
Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende."
(Matthäus 28, Vers 20)
Und wenn jemand daran zweifelt und nicht weiß, wie und wo er Jesus oder Gott begegnen kann, dann weist ihm die Jahreslosung für das kommende Jahr 2000 den richtigen Weg:
Gott spricht: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch
finden lassen."
(Jeremia 29, Verse 13+14)
Dass Sie mit diesen Verheißungen ebenso getrost wie zuversichtlich ins nächste Jahr, Jahrzehnt und Jahrhundert schreiten, wünscht Ihnen
Ihr Hans-Georg Karle
In der Afrakirche muss man nicht mehr frieren
Noch vor einem Jahr schrieb Theo Ricker im Gemeindebrief von der Gefahr, dass die Heizungsanlage in der Afrakirche ausfallen könnte.
Diese Gefahr ist nun aller menschlichen Voraussicht nach gebannt, denn im heißen Sommermonat August ging die Heizungserneuerung über die Bühne. Kabelrollen und Kabelstränge verwandelten die Afrakirche für zwei Wochen in eine Werkstatt. Am Ende musste gründlich sauber gemacht werden.
Nun kann die Heizung differenziert über ein Schaltpult gesteuert und auch programmiert werden, zusammen mit der Lautsprecheranlage, die inzwischen ebenfalls verbessert worden ist.
Der Kostenrahmen wurde auf 120.000 Mark angesetzt, wird aber voraussichtlich nicht erreicht werden, da viel Eigenleistung eingebracht worden ist: 17 Helfer und 11 Putzfrauen waren im Einsatz. Sie haben nach Berechnungen des zweiten Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Albrecht Stahl, 354 Arbeitsstunden unentgeltlich erbracht, was bei einem Stundenlohn von 30 Mark einen Einsparungsbetrag von 10.620 Mark ergibt. Allen Helferinnen und Helfern herzlichen Dank für dieses vorbildliche Opfer an Zeit und Kraft!
Seit dem 29.August freuen wir uns jeden Sonntagmorgen über eine angenehm temperierte Kirche. Die neuen Nied- rigtemperatur-Heizstrahler unter den Sitzflächen der Bänke lassen - hoffentlich - keine Nylonstrümpfe mehr anbrennen. K.R.
Neue Aktion von Brot für die Welt
Die neue Sammelaktion von "Brot für die Welt" hat das gleiche Motto wie diejenige des Vorjahres:
Gebt den Kindern eine Chance.
Dem Gemeindebrief liegen ein Informationsheft und eine Spendentüte bei. Auch im neuen Jahr soll mit den Spendengeldern schwerpunktmäßig Kindern in den armen Gebieten in südlichen Ländern geholfen werden.
Sie sollen bewahrt werden vor Hunger und Krankheit, vor Ausbeutung durch Kinder-arbeit, vor Missbrauch und Verwahrlosung. Und sie sollen bekommen, was für Kinder bei uns selbstverständlich ist: Satt werden, ein Zuhause haben, spielen dürfen, zur Schule gehen können, einen Beruf erlernen können und medizinische Betreuung erfahren. Für bargeldlose Spenden sind auf der Rückseite des Informationshefts Kontonummern angegeben. Spenden können Sie aber auch an die Evangelische Kirchenpflege Urbach überweisen: 5002216 KSK Waiblingen (602 500 10) und 50325000 Raiffeisenbank Urbach (600 698 32).
Auch am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtstag geben wir in den Gottesdiensten unser Opfer dafür. K.R.
Gott loben mit Lied und Tanz
Teen-Dance-Projekt wurde abgeschlossen
Nach einem guten halben Jahr ist Ende Oktober ein besonderes Projekt der Jugendarbeit zu Ende gegangen. Woche für Woche hatten sich junge Mädchen aus Urbach und Plüderhausen in der Friedenskirche im Jazz-Tanz geübt. Angeleitet von Bezirksjugendreferentin Elisabeth Fölster, wollten sie mit ihrem Tanz ihren Glauben nach außen hin sichtbar machen. Vom Abschlussgottesdienst, den sie am 24.Oktober in der Espachhalle gestalteten, berichten zwei Konfirmanden:
Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Bezirksjugendreferentin Elisabeth Fölster zeigte die Teen-Dance Gruppe ihr Können. Anschließend begrüßte uns noch die Camp-Band, mit der wir zu-sammen beteten. Danach wurden zusammen mit dem Publikum einige christlich-moderne Lieder gesungen. Darauf folgte die Predigt der Bezirksjugendreferentin. In ihrer Predigt ging es um die Josefgeschichte und darum, dass uns Gott nie alleine lässt. Im Rahmen dieser Predigt erzählten Jugendliche über ihre Erfahrungen mit Gott und wie er ihnen aus schwierigen Situationen geholfen hat. Anschließend wurde das Gedicht "Fußspuren im Sand" vorgelesen, und es wurde noch ein Lied mit der Camp Band gesungen. Danach trat noch einmal die Teen-Dance Gruppe auf.
Am Schluss gab es noch Getränke und Käsfies", die sehr gut schmeckten.
Daniel Ritter & Patrick Pfeifle
Kinderbibelwoche zum ersten Mal und gleich ein Erfolg
"Einfach spitze, dass du da bist!" Mit diesem Begrüßungslied wurden an den Nachmittagen in den Herbstferien und am 7.November beim Ab-schluss-Familiengottesdienst jeweils gut 70 bis 80 Kinder zur Kinderbibelwoche begrüßt. Feiern und Tanzen und noch manch anderes verwandelte das Johannes-Brenz-Gemeindehaus in ein Haus pulsierenden Lebens.
Zum ersten Mal hatte die Kirchengemeinde zu einer solchen Woche eingeladen.
Unter der Überschrift "Peter haut ab" verbarg sich die biblische Gleichniserzählung vom verlorenen Sohn. Sie wurde den Kinder nahe gebracht mit Theaterspiel, Singen, Spielstraßen, Bastelangeboten, Gesprächen und Essen und Trinken. Ein fetziges Musikteam, engagierte Schauspielerinnen und ein motiviertes Mitarbeiterteam sorgten mit für den Erfolg dieser Woche. Zu den 18 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen gehörten einige junge Mütter sowie vier Schülerinnen im Alter von 13 bis 15 Jahren.
Pfarrer Karle schrieb als Fazit ins Mitteilungsblatt: Es ist ungemein ermutigend, so etwas in einer Kirchengemeinde zu erleben! Ich hoffe, dass die Begeisterung dieser Woche nicht nur lange anhält, sondern weiter wirkt bei den Kindern und insgesamt in unserer Gemeinde, so dass alle, die am Gemeindeleben teilnehmen, spüren: Einfach spitze, dass wir dabei sind und dazu gehören!
Wir stellen vor:
Die Mädchenjungschar Nesthäkchen
Wir sind die Mädchenjungschar Nesthäkchen und treffen uns jeden Mittwoch ab 18.15 Uhr in der Friedenskirche. Zur Zeit kommen etwa 12 Mädchen im Alter von 8 bis 12 Jahren in diese Jungschar. Unsere Mitarbeiterinnen Martina, Kathrin, Michèle und Kerstin bereiten die unterschiedlichsten Sachen für unsere Jungscharstunden vor. Wir kochen und backen gerne. Jetzt in der Adventszeit backen wir natürlich auch mal Gutsle. Außerdem wird bei uns auch häufig gebastelt und gespielt. Im letzten Jahr haben wir einen Film gedreht und einen "Fotoroman" entworfen.
Zu den Höhepunkten dieses Jahres hat zweifelsohne ein bunter Abend gehört, den wir für die Eltern veranstaltet haben. Dabei haben wir eine Modenschau aufgeführt. Einige Mädchen haben Tänze vorgeführt, und wir alle haben den Eltern vorgesungen. Die Eltern fanden diesen Abend, für den wir auch selber die Dekoration gebastelt hatten, hoffentlich so toll wie wir. Kerstin Weißert
Notizen von den Kirchenfrauen
Im Frauenwerk des Kirchenbezirks Schorndorf wurde das Team neu gewählt und der erweiterte Arbeitskreis neu berufen. Aus Urbach gehören diesem Leitungsgremium an: Ursula Rebstock dem Team und Ingeborg Haase dem Arbeitskreis. Herzlichen Glückwunsch und gesegnete Arbeit!
Der Weltgebetstag am 3.März 2000 wirft seine Schatten voraus und wird schon eifrig vorbereitet. Die Texte kommen aus Indonesien, einer faszinierenden Inselwelt, die durch die Ereignisse in Osttimor das Interesse der Weltöffentlichkeit erregt hat. Das Thema "Talitha kumi - Junge Frau, steh auf!" wird hoffentlich auch jüngere Frauen zur Mitarbeit anregen.
Unter dem Titel
"Verbündete Kirche - Gewalt an Frauen und Mädchen"
rufen Landesbischof Renz und das Büro der Frauenbeauftragten beim Oberkirchenrat dazu auf, die so oft verheimlichte körperliche und seelische Gewalt wahrzunehmen und überwinden zu helfen. Das Angebot an Veranstaltungen zu diesem Thema ist groß und kann bei Gundula Diez (siehe Impressum dieses Gemeindebriefs) oder im Frauenbüro des Oberkirchenrats erfragt werden.
Gundula Diez
Wege entdecken
Frauen erlebten Stille Tage im Kloster Reute
Im Sommer 1999 hatte der Offene Frauenabend einen Ausflug nach Oberschwaben gemacht und dabei auch das Franziskanerinnenkloster Reute bei Bad Waldsee besucht. Zugleich hatten die Frauen das diesem Kloster angeschlossene Bildungs- und Gästehaus kennengelernt.
Danach entschlossen sich dreizehn von ihnen, drei Stille Tage dort im November zu verbringen. Die Tage unter der Leitung von Ingeborg Haase und Ursula Rebstock standen unter dem Leitwort: "Ein Tag, der sagt's dem andern, mein Leben sei ein Wandern". Elisabeth Stoll, eine der Teilnehmerinnen, berichtet von ihren Eindrücken.
Schwester Judith begrüßte uns liebevoll, zeigte uns unsere Zimmer und führte uns durch das wundervolle Haus. Jeden Tag nahmen wir am Abendgebet der Schwestern in der Kapelle des Mutterhauses teil. Von der Andacht und dem herzlichen Empfang waren wir sehr beeindruckt.
Mit Singen und tänzerischen Bewegungen versuchten wir, unseren Körper zu entspannen und uns von den Alltagslasten zu befreien. Wir dachten auch über das Lied "Befiehl du deine Wege" nach und versuchten, den Inhalt der einzelnen Strophen mit verschiedenen Erdfarben auf Papier zu bringen. Es entstanden herrliche Bilder. Bei einer Bibelarbeit über 1.Könige 16 bis 18 lernten wir den Weg des Propheten Elia kennen.
In der Hauskapelle betrachteten wir einen handgestickten Wandteppich, der den Kreuzweg Jesu in einem Lebensbaum darstellt. Schwester Ludgera hat diesen Wandteppich in unendlich vielen Stunden gestickt. In 16 Stationen zeigt er das Leiden Jesu Christi. Danach gingen wir in die Winterlandschaft hinaus und ließen die Eindrücke aus der Natur auf uns wirken.
Am letzten Abend beendeten wir unsere stillen Tage fröhlich und in Dankbarkeit dafür, dass uns weiterhelfende Wege aufgetan worden waren.
Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Urbach. Redaktion: Gundula Diez, Herta Küllgens, Konrad Rebstock, Theo Ricker, Barbara Schiek. | Anschrift der Redaktion: Gundula Diez, Innerer See 24, 73660 Urbach, Tel.89007. |